Glossar SAP BW
Attribut
InfoObjects, die einem Merkmal logisch zu- bzw. untergeordnet sind und nicht in der Query selektiert werden können. Beispiel: Zu einer Kostenstelle können Sie die Attribute "Kostenstellenverantwortlicher" (Merkmal als Attribut) "Größe der Kostenstelle in Quadratmeter" (Kennzahl als Attribut) zuweisen. Man unterscheidet Anzeige- und Navigationsattribute.
BDS
Business Document Service: Dokumentenverwaltung des Knowledge Provider. Der Business Document Service stellt allgemeine und einfach integrierbare Dokumentenverwaltungsfunktionalität für die unterschiedlichen SAP-Anwendungen bereit.
Befehls-URL
Neben den Object Tags können auch Befehl-URLs in ein Web Template gesetzt werden. Mit Hilfe von Befehl-URLs lassen sich z.B. Eigenschaften von Web Items bzw. Zustände von Data Providern verändern. Zusätzlich lassen sich auch viele weitere Navigationsoptionen realisieren (z.B. Bericht-Bericht-Schnittstelle, Export als Excel-Datei, Aufrufe anderer Web Templates...). Befehl-URLs werden in der Regel über Texthyperlinks bzw. Drucktasten visualisiert.
BEx Broadcaster
Mit dem BEx Broadcaster können Sie BEx Web Applications, Queries und Arbeitsmappen vorberechnen und in das SAP Enterprise Portal publizieren oder per E-Mail verteilen. Neben den vorberechneten Dokumenten, die historische Daten enthalten, können Sie auch Online-Links auf Queries und Web Applications erzeugen. Aus den Design-Werkzeugen BEx Query Designer und BEx Web Application Designer können Sie Queries bzw. Web Templates in eine beliebige BW-Rolle oder direkt in das Enterprise Portal publizieren.
BEx Browser
Der Business Explorer Browser (BEx Browser) ermöglicht Ihnen den Zugriff auf alle Dokumenttypen des Business Information Warehouse, die Ihrer Rolle zugeordnet sind oder die Sie in Ihren Favorites abgelegt haben. Sie können Ihnen zugeordnete Dokumente im BEx Browser auswählen und öffnen oder neue Dokumente im BEx Browser ablegen und verwalten. Dokumenttypen, mit denen Sie im BEx Browser arbeiten können sind:
- BW Arbeitsmappen Dokumente, die im Business Document Service (BDS) abgelegt sind
- Verknüpfungen (Referenzen auf das Dateisystem, Shortcuts) Links auf Internetseiten (URLs)
- SAP Transaktionsaufrufe
- Web Applications und Web TemplatesCrystal Reports
BEx Web Application Designer
Der BEx Web Application Designer ist eine Desktop-Anwendung zum Erstellen von Webanwendungen mit BW-spezifischen Inhalten. Mit dem BEx Web Application Designer erzeugen Sie eine HTML-Seite, die BW-spezifische Inhalte wie beispielsweise verschiedene Tabellen, Grafiken oder Karten enthält. Diese HTML-Seite - im folgenden mit Web Application bezeichnet - bietet die Basis sowohl für Web Applications mit komplexen Interaktionen als auch für Web Cockpits und iViews.
Business Intelligence
Business Intelligence umfasst alle informationstechnischen Instrumente für die Auswertung von unternehmensweit verfügbarem Wissen. Zugriff, Analyse und Bereitstellen von Unternehmensdaten für Anwender im Unternehmen.
Business Content
Vorkonfigurierte, an die unternehmensindividuellen Bedürfnisse anpaßbare rollen- und aufgabenbezogene Informationsmodelle. Der Business Content stellt ausgewählten Rollen in einem Unternehmen das Angebot an Informationen zur Verfügung, das diese zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigen. Der Business Content besteht aus Rollen, Arbeitsmappen, Queries, InfoCubes, InfoObjects, InfoSources, Fortschreibungsregeln sowie Extraktoren für SAP R/3, SAP New Dimension Applications und für weitere ausgewählte Anwendungen.
Business Explorer
Der Business Explorer ist die Komponente des SAP Business Information Warehouse, die Ihnen flexible Reporting- und Analysewerkzeuge zur strategischen Analyse und Entscheidungsunterstützung im Unternehmen zur Verfügung stellt. Zu diesen Werkzeugen gehören Query-, Reporting- und Analyse- Funktionen. Als zugriffsberechtigter Mitarbeiter können Sie historische wie aktuelle Daten in unterschiedlichen Detaillierungsstufen und aus unterschiedlicher Perspektive auswerten, sowohl über das Web, als auch in MS Excel. Mithilfe des BEx Information Broadcasting können Sie die Business-Intelligence-Inhalte aus dem SAP BW als vorberechnete Dokumente mit historischen Daten oder als Links mit Live-Daten per E-Mail verteilen oder in das Enterprise Portal publizieren.
Business Explorer Analyzer
Analyse- und Reportingwerkzeug des Business Explorer, das in Microsoft Excel eingebettet ist. Im Business Explorer Analyzer können Sie die ausgewählten InfoProvider-Daten durch Navigation auf der im BEx Query Designer erstellten Query analysieren und unterschiedliche Sichten auf die Daten, sog. Query Views, erzeugen.
BW Statistik
Werkzeug zur Analyse und Optimierung der Prozesse im Business Information Warehouse. Nicht nur der Aufbau, sondern auch die weitere Nutzung des Business Information Warehouse führt dazu, daß sich die Zahl der Daten erhöht oder sich deren Struktur ändert. Zudem gibt es neu angelegte oder Ad-hoc-Queries, die den Zugriff auf die Daten insgesamt ändern. Das beeinflußt nicht nur die Ladezeit für Queries, sondern auch deren Ausführungszeit. Es ist anstrebenswert, den Arbeitsprozeß so zu gestalten, daß die Antwortzeit des Data Warehouse möglichst kurz ist. Voraussetzung dafür ist es, sich einen Überblick über die Prozesse im Business Information Warehouse verschaffen und gegebenenfalls Änderungen des Systems veranlassen zu können. Unter der Bezeichnung BW Statistik werden im Rahmen des Technischen Content für das Business Information Warehouse die erforderlichen Daten für InfoCubes Queries InfoSources Aggregate zur Verfügung gestellt.
Data Mart (Interface)
Das Data Mart Interface ermöglicht die Fortschreibung von Daten aus einem Datenziel in ein weiteres Datenziel. Dabei gibt es folgende Möglichkeiten:
Datenaustausch mehrerer BW-Systeme: Das Daten liefernde System wird dann als Quell-BW, das Daten empfangende System als Ziel-BW bezeichnet. Die einzelnen Business Information Warehouses einer derartigen Anordnung werden als Data Marts bezeichnet. Dabei werden die Datenziele des Quell-BW als Datenquelle herangezogen.
Datenaustausch zwischen BW-Systemen und weiteren SAP-Systemen
Datenverteilung innerhalb eines BW-Systems (Myself-Anschluss)
Data Marts können unterschiedlich verwendet werden:
Sie speichern eine Untermenge der Daten eines Data Warehouse in einer anderen Datenbank, möglicherweise sogar an einem anderen Ort
Sie sind kleinere Einheiten eines Data Warehousesie sind bewusst redundant gehaltene Ausschnitte des (logischen, globalen) Gesamtsystems (Data Warehouse).
DataSource
Technisch gesehen umfasst die DataSource eine Menge von logisch zusammengehörigen Feldern, die in einer flachen Struktur, der Extraktstruktur, zur Datenübertragung ins SAP BW angeboten werden. Die BW-relevanten Metadaten der DataSource werden je nach Art der Quelle durch Replikation aus dem Quellsystem ins SAP BW übertragen (bei SAP Systemen als Quellsystemen) oder direkt im BW definiert (z.B. bei Dateien als Quellsystemen). In der Transferstruktur, die eine Auswahl der Felder der DataSource darstellt und letztendlich die entscheidungsrelevanten Informationen zu einem Geschäftsprozess enthält, werden die Daten auf Anforderung des SAP BW von der Quelle in das SAP BW übertragen.
Datenziel
Oberbegriff für Objekte, in die Daten geladen werden. Datenziele sind die physischen Objekte, die bei der Modellierung des Datenmodells und beim Laden der Daten relevant sind. Datenziele sind:
Basis-InfoCube
Transaktionaler InfoCube
ODS-Objekte
InfoObjects (Merkmale mit Attributen oder Texten)
DB Connect
Standardmäßig wird beim Starten eines BW Applikationsservers vom SAP Kernel eine Verbindung zur Datenbank geöffnet, auf der das SAP-System läuft. Diese Verbindung wird im folgenden als (SAP) Default-Verbindung bezeichnet. Alle SQL-Befehle, die vom SAP Kernel oder ABAP-Programmen abgesetzt werden - egal ob Open oder Native SQL -, beziehen sich automatisch auf diese Default-Verbindung, d.h. laufen im Kontext der auf dieser Verbindung aktiven Datenbanktransaktion ab. Die Verbindungsdaten wie etwa Datenbank-Benutzername, Paßwort dieses Benutzers oder Datenbankname werden entweder Profil-Parametern oder entsprechend gesetzten Umgebungsvariablen entnommen (dies ist datenbankspezifisch). Mit DB Connect haben Sie die Möglichkeit, zusätzlich zur Default-Verbindung weitere Datenbankverbindungen zu öffnen und diese Verbindungen zur Übertragung von Daten aus Tabellen oder Views in ein BW-System zu nutzen.
Dimension
Diemensionen sind Gruppierungen inhaltlich zusammengehöriger Ordnungsbegriffe (Merkmale) unter einem gemeinsamen Oberbegriff. Enthält die Dimension ein Merkmal, dessen Wert die Werte aller anderen Merkmale vom betriebswirtschaftlichen Standpunkt bereits eindeutig bestimmt, so wird die Dimension nach diesem Merkmal benannt.
Delta Verfahren
Das Delta-Verfahren ist eine Eigenschaft des Extraktors und gibt an, auf welche Weise Daten übertragen werden. Als Attribut der DataSource gibt es an, wie die Daten der DataSource dem Datenziel übermittelt werden. Man kann daraus z.B. ableiten, für welche Datenziele eine DataSource geeignet ist, wie fortzuschreiben ist und auf welche Weise serialisiert wird. Die Art des Delta-Verfahrens hat Einfluß auf die Fortschreibung in ein Datenziel. Bei der Fortschreibung in ein ODS-Objekt ist eine Serialisierung notwendig, da auch das Überschreiben unterstützt wird. Je nach Delta-Verfahren entscheidet das System, ob eine Serialisierung pro Request oder pro Datenpaket notwendig ist. Es gibt verschiedene Delta-Verfahren für SAP-Quellsysteme (R/3, B2B, CRM...):
- Bildung von Deltas mit After-, Before- und Reverse-Images, die direkt in die Delta-Queue fortgeschrieben werden; ein After-Image liefert den Zustand nach der Änderung, ein Before-Image den Zustand vor der Änderung mit einem negativen Vorzeichen und ein Reverse-Image sendet den Satz ebenfalls mit einem negativen Vorzeichen und kennzeichnet ihn gleichzeitig als zu löschen. Die Datenpakete werden dabei serialisiert. Das Delta-Verfahren steuert, ob ein Addieren oder ein Überschreiben erlaubt ist. In diesem Fall ist sowohl Überschreiben als auch Addieren erlaubt. Dieses Verfahren läßt eine Fortschreibung sowohl in ein ODS-Objekt als auch in einen InfoCube zu. (technischer Name des Delta-Verfahrens im System: ABR) Der Extraktor liefert additive Deltas, die requestweise serialisiert werden. Diese Serialisierung ist notwendig, da der Extraktor innerhalb eines Requests jeden Schlüssel einmal liefert und sonst Änderungen in den Nicht-Schlüsselfeldern nicht korrekt übernommen werden. Es erlaubt nur das Addieren von Feldern. Es läßt eine Fortschreibung sowohl in ein ODS-Objekt als auch in einen InfoCube zu. Dieses Delta-Verfahren wird von LIS-DataSources verwendet. (technischer Name des Delta-Verfahrens im System: ADD) Bildung von Deltas mit After-Image, die direkt in die Delta-Queue fortgeschrieben werden. Dabei werden die Daten paketweise serialisiert, da der gleiche Schlüssel innerhalb eines Requests mehrmals übertragen werden kann. Es läßt keine direkte Fortschreibung in einen InfoCube zu. Zur Fortschreibung eines InfoCubes muß immer ein ODS-Objekt dazwischengeschaltet werden. Dieses Verfahren erlaubt z.B. bei numerischen Kennzahlen nur Überschreiben und kein Addieren, da es sonst zu falschen Ergebnissen kommen würde. Es wird im FI-AP/AR zur Übertragung der Einzelposten eingesetzt, während die Variation des Verfahrens, bei dem der Extraktor auch Sätze mit Löschkennzeichen senden kann, im BBP in dieser Funktion eingesetzt wird. (technischer Name des Delta-Verfahrens im System: AIM/AIMD)
ETL
Abkürzung für Extraktion, Transformation und Laden
Fortschreibungsmethode
Mit der Berechnungsmethode steuern Sie, ob und wie ein Merkmal/eine Kennzahl bzw. ein Datenfeld/ein Schlüsselfeld in das Datenziel fortgeschrieben wird. Es stehen Ihnen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
Quell-InfoObject: Das Feld wird direkt aus dem gewählten Quell-InfoObject der Kommunikationsstruktur gefüllt. Wird Ihnen vom System kein Vorschlag für ein Quell-InfoObject gemacht, können Sie ein Quell-InfoObject des gleichen Typs (Betrag, Zahl, Integer, Menge, Float, Zeit) zuordnen oder eine Routine anlegen. Wenn Sie ein Quell-InfoObject gleichen Typs zuordnen, die eine andere Währung hat als das Ziel-InfoObject, so müssen Sie die Quellwährung über eine Umrechnungsart in die Zielwährung umrechnen. Für Quell-Zeitmerkmale: Das System bietet Ihnen eine automatische Zeitkonvertierung.
Konstante: Das Feld wird nicht durch die Kommunikationsstruktur, sondern direkt mit dem eingegebenen Wert gefüllt.
Formel: Fortschreibung der Kennzahl /des Datenfelds/Attributs erfolgt durch einen mit einer Formelermittelten Wert.
Stammdatenattribut von: Die Fortschreibung des Datenfelds/Attributs erfolgt durch Nachlesen in der Stammdatentabelle eines Merkmals, das in der Kommunikationsstruktur mit einem Schlüssel und einem Wert enthalten ist und das entsprechende Datenfeld/Attribut als Attribut enthält. Über den Schlüssel werden die Attribute und ihre Werte ermittelt, diese werden dann zurückgegeben. In einem InfoCube befindet sich ein Merkmal (z.B. Finanzkreis), das nicht als Merkmal in der Kommunikationsstruktur vorkommt. In der Kommunikationsstruktur befindet sich jedoch ein Merkmal (z.B. Kostenstelle), das das Merkmal Finanzkreis als Attribut hat.
Routine: Das Feld wird durch eine von Ihnen geschriebene Fortschreibungsroutine gefüllt. Das System bietet Ihnen eine Auswahlmöglichkeit an, in der Sie entscheiden können, ob die Routine für alle zu diesem Merkmal gehörigen Kennzahlen / Datenfelder / Attribute gelten soll, oder ob sie nur für die angezeigte Kennzahl /Datenfeld / Attribut gelten soll. Im allgemeinen haben Fortschreibungsroutinen nur einen Rückgabewert. Wenn Sie Rückgabetabelle wählen, hat die entsprechende Kennzahlroutine nicht mehr einen Rückgabewert, sondern eine Rückgabetabelle. Sie können dann beliebig viele Kennzahlwerte/Datenfeldwerte aus einem Datensatz erzeugen.
Initialwert: Das Feld wird nicht gefüllt. Es bleibt leer.
Fortschreibungsregeln
Die Fortschreibungsregeln spezifizieren, wie die Daten (Kennzahlen, Zeitmerkmale, Merkmale) aus der Kommunikationsstruktur einer InfoSource in Datenziele fortgeschrieben werden. Sie verbinden also eine InfoSource mit einem Datenziel.Für jede Kennzahl und die entsprechenden Merkmale des InfoCubes muss eine Fortschreibungsregel spezifiziert sein. Beim ODS-Objekt entsprechend für die Daten- und die Schlüsselfelder bzw. die Attribute und Schlüsselfelder beim InfoObject.Es gibt folgende Fortschreibungsarten:
Keine Fortschreibung
Addition, Minimum oder Maximum
Überschreiben (nur bei ODS-Objekten und InfoObjects)
Ein Datenziel kann von mehreren InfoSources versorgt werden. Für jede dieser InfoSources muss ein Satz von Fortschreibungsregeln gepflegt sein, die beschreiben, wie die Daten aus der zur InfoSource gehörenden Kommunikationsstruktur in das Datenziel geschrieben werden. Für jede Kennzahl der InfoSource gibt es eine Fortschreibungsregel. Diese setzt sich zusammen aus der Regel für die Kennzahl selbst und den jeweiligen Regeln für die Merkmale, Zeitmerkmale und der Kennzahl zugeordneten Einheiten.
Fortschreibungsroutine
Mit Hilfe von Routinen können komplexe Fortschreibungsregeln zu einer Kennzahl oder einem Merkmal definiert werden.Routinen sind ABAP-Programme, die aus einem vordefinierten globalen Datendeklarationsteil und einer ABAP-Formroutine bestehen. In der Formroutine stehen Ihnen alle Funktionen der ABAP-Programmierung zur Verfügung. Folgende Routinenarten können in der Fortschreibung verwendet werden:
die Startroutine diese Routine wird zu Beginn des Fortschreibungsprogramms für ein Datenpaket genau einmal durchlaufen
Routinen zur Fortschreibung von Kennzahlen mit und ohne Rückgabetabelle
Routinen zur Fortschreibung von Kennzahlen und ihrer Einheit
Routinen zur Fortschreibung von Merkmalen
Infocube
Die zentralen Objekte, auf denen Berichte und Analysen im BW basieren, heißen InfoCubes. Ein InfoCube beschreibt einen (aus Reportingssicht) in sich geschlossenen Datenbestand z.B. eines betriebswirtschaftlichen Bereichs.Aus Reportingsicht bezieht sich eine Query immer auf einen InfoCube. Bei einem InfoCube kann es sich um einen BasisCube, einen MultiCube odereinen RemoteCube handeln.
InfoObjectCatalog
Ein InfoObjectCatalog ist eine Gruppierung von InfoObjects nach anwendungsspezifischen Gesichtspunkten. Es gibt 2 Typen von InfoObjectCatalogs: Merkmal und Kennzahl.
BasisCube oder Basis-Infocube
Datenbehälter, auf denen Berichte und Analysen im BW basieren, heißen BasisCubes. Ein BasisCube enthält zwei Arten von Daten, nämlich Kennzahlen und Merkmale. Ein BasisCube ist eine Menge von relationalen Tabelle, die nach dem Sternschema zusammengestellt sind: eine große Faktentabelle im Zentrum und mehrere sie umgebende Dimensionstabellen.
InfoObjekt
Betriebswirtschaftliche Auswertungsobjekte werden im BW als InfoObjects bezeichnet. Sie untergliedern sich in Merkmale (z.B. Kunde), Kennzahlen (z.B. Umsatz), Einheiten (z.B. Währung, Mengeneinheit), Zeitmerkmale (z.B. Geschäftsjahr) und technische Merkmale (z.B. Requestnummer). InfoObjects sind die kleinsten Einheiten des BW. Durch sie werden die Informationen in strukturierter Form abgebildet, die zum Aufbau von Datenzielen benötigt werden. InfoObjects mit Attributen oder Texten können selbst sowohl reine Datenziele als auch InfoProvider (wenn auf sie reportet wird) sein.
Infoprovider
Unter den Begriff InfoProvider fallen zum einen Objekte, in denen Daten physisch vorhanden sind: Basis-InfoCube Transaktionaler InfoCube ODS-Objekte InfoObjects (Merkmale mit Attributen oder Texten) Ein Merkmal ist dann ein InfoProvider, wenn es Stammdaten hat und einer InfoArea zugeordnet ist. Es muss in der InfoObject-Pflege explizit zum InfoProvider gemacht werden. Zum anderen zählen dazu auch Objekte, die keine physische Datenablage, sondern eine logische Sicht darstellen, wie:
InfoSets
RemoteCubes
SAP RemoteCubes
Virtueller InfoCube mit Services
MultiProvider.
InfoSet
Bezeichnung für einen bestimmten Typ eines InfoProviders: Ein InfoSet beschreibt Datenquellen, die in der Regel als Joins von ODS-Objekten und/oder InfoObjects (Merkmalen mit Stammdaten) definiert werden. Wenn eines der im Join enthaltenen InfoObjects ein zeitabhängiges Merkmal ist, handelt es sich um einen zeitabhängigen bzw. temporalen Join. In einen Join können Sie jedes ODS-Objekt und jedes InfoObject vom Typ Merkmal mit Stammdaten aufnehmen. Ein InfoSet ist eine semantische Schicht über den Datenquellen und stellt daher selbst kein Datenziel dar. Im Unterschied zum Classic InfoSet ist ein InfoSet eine BW-spezifische Sicht auf Daten.
Konvertierungsoutine
Konvertierungsroutinen werden im SAP BW dazu verwendet, Merkmalsausprägungen (Schlüssel) eines InfoObjects in einem anderen Format anzuzeigen bzw. zu verwenden wie auf der Datenbank abgelegt und auf der Datenbank auch anders abzulegen als sie von extern hereinkommen, um z.B. vermeintlich verschiedene Werte zu einem zusammenzuführen.
InfoSource
Eine InfoSource im BW beschreibt die Menge aller verfügbaren Daten zu einem Geschäftsvorfall oder einer Art von Geschäftsvorfällen (z. B. Kostenstellenrechnung). Eine InfoSource ist eine zu einer Einheit zusammengefasste Menge von logisch zusammengehörigen Informationen. Sie dient der Bereitstellung konsolidierter Daten für die Fortschreibung in Datenziele. Dabei kann eine InfoSource entweder Bewegungsdaten oder Stammdaten (Attribute, Texte und Hierarchien) umfassen. Eine InfoSource ist immer eine Menge von logisch zusammengehörigen InfoObjects, die in Form der Kommunikationsstruktur vorliegen.
InfoSource mit direkter Fortschreibung
Mit einer InfoSource mit direkter Fortschreibung können Stammdaten (Merkmale mit Attributen, Texten oder Hierarchien) eines InfoObjects direkt (ohne Fortschreibungsregeln, nur unter Verwendung der Transferregeln) in die Stammdatentabelle fortgeschrieben werden. Dazu müssen Sie ihm eine Anwendungskomponente zuordnen. Das Merkmal erscheint daraufhin im InfoSource-Baum der Adminstrator Workbench. Dort können Sie dem Merkmal DataSources und Quellsysteme zuordnen. Anschließend können Sie für das Merkmal Stammdaten, Texte und Hierarchien laden.
InfoSource mit flexibler Fortschreibung
Bei einer InfoSource mit flexibler Fortschreibung werden die Daten aus der Kommunikationsstruktur unter Verwendung von Fortschreibungsregeln in die Datenziele (InfoCube, ODS-Objekt, Stammdaten) geladen. Mehrere Datenziele können von einer InfoSource versorgt werden. Die InfoSource kann dabei Bewegungsdaten wie auch Stammdaten enthalten.
InfoSpoke
Objekt für den Datenexport innerhalb des Open Hub Services. In der InfoSpoke wird definiert:
aus welcher Open Hub Datenquelle die Daten extrahiert werden,
in welchem Extraktionsmodus und
in welche Open Hub Destination die Daten geliefert werden
Metadaten
Daten über Daten. Metadaten beschreiben die Eigenschaften von Daten oder Datenmodelle.
Metadaten Upload
Metadaten aus einem SAP Quellsystem werden über die Funktion DataSources replizieren im Quellsystem gelesen und in das SAP Business Information Warehouse repliziert bzw. dort angelegt. Beim Anlegen eines SAP Quellsystems erfolgt ein automatischer Metadaten-Upload.
MultiCube
Ein MultiCube führt Daten aus mehreren BasisCubes bzw. RemoteCubes zusammen und stellt sie in einen gemeinsamen Kontext. Der MultiCube enthält selbst keine Daten; seine Daten ergeben sich ausschließlich aus den zugrundeliegenden BasisCubes.
Navigationsattribut
Attribute, die in der Query selektiert werden können und nach denen eine Navigation (Aufriss...) möglich ist.
Object Tag
Mit Hilfe von Object Tags können Sie Eigenschaften von Web Templates festlegen, Data Provider und Web Items in einem Web Template erzeugen und mit Attributen versorgen. Diese Object Tags werden im Web Application Designer erzeugt. Ein Object Tag beginnt mit "<object...>" und endet mit "</object>". Zur Identifikation der SAP_BW Object Tags enthalten diese das Attribut "Owner" mit dem Wert "SAP_BW". Nur Objekte von diesem Typ werden im Web Template ersetzt. Alle anderen Objekte werden unverändert in die Web Application übernommen.Attribute können sowohl im Object Tag am Anfang gesetzt werden<object WIDTH= 350 HEIGHT= 234 owner= SAP_BW ...></object>
ODS (Objekt)
Ein ODS-Objekt dient der Ablage von konsolidierten und bereinigten Daten (z.B. Bewegungsdaten oder Stammdaten) auf Belegebene (atomarer Ebene).Diese Daten können mittels Bex Query ausgewertet werden. Ein ODS-Objekt enthält Schlüsselfelder (z.B. Belegnummer, -position) sowie Datenfelder, die neben Kennzahlen auch Charakterfelder (z.B. Auftragsstatus, Kunde) enthalten können. Die Daten eines ODS-Objektes können per Delta-Fortschreibung in InfoCubes und/oder weitere ODS-Objekte oder Stammdatentabellen (Attribute oder Texte) im selben System oder systemübergreifend fortgeschrieben werden. Im Gegensatz zur mehrdimensionalen Datenablage bei InfoCubes werden die Daten in ODS-Objekten in transparenten, flachen Datenbanktabellen abgelegt. Fakten- bzw. Dimensionstabellen werden nicht angelegt.
OLAP
Online Analytical Processing (OLAP) gehört neben Data-Mining zu den analytischen Informationssystemen. Mit einem geeigneten OLAP-Werkzeug kann die entsprechende Datenbasis (hier das SAP BW Data Warehouse analysiert und abgefragt werden. Es wird zwischen ROLAP (Zugriff auf relationale Datenbanken) und MOLAP (multidimensionale Datenbanken) unterschieden.
OLTP
OLTP ist die Abkürzung für Online Transaction Processing. Damit werden aus Sicht SAP BW die operationalen SAP R/3 Systeme bzw. andere transaktionsorientierte Systeme bezeichnet. Diese Systeme dienen einem SAP BW häufig als Quellsystem aus dem die Daten extrahiert werden.
Open Hub Service
Der Open Hub Service ermöglicht es, Daten aus einem SAP BW System in nicht-SAP Data Marts, Analytical Applications und anderen Anwendungen zu verteilen. Damit wird die kontrollierte Verteilung über mehrere Systeme hinweg gewährleistet. Das zentrale Objekt für den Datenexport ist der InfoSpoke. Durch ihn wird definiert, aus welchem Objekt welche Daten bezogen werden und in welches Ziel sie weitergeleitet werden.
Persistent Staging Area (PSA)
Die Persistent Staging Area (PSA) ist die Eingangsablage für Daten aus den Quellsystemen im SAP Business Information Warehouse. Die angeforderten Daten werden unverändert zum Quellsystem gespeichert. Die Speicherung der Daten erfolgt in transparenten, relationalen Datenbanktabellen des Business Information Warehouse, in denen die Requestdaten im Format der Transferstruktur abgelegt werden. Das Datenformat bleibt also unverändert, d.h. es erfolgen keinerlei Verdichtungen oder Transformationen, wie es im Falle der InfoCubes geschieht. Beim Laden von flachen Dateien bleiben die Daten nicht völlig unverändert, da sie ggf. durch Konvertierungsroutinen angepaßt werden (Beispiel: Das Datumsformat 31.12.1999 wird in 19991231 umgewandelt, um eine Einheitlichkeit der Daten zu gewährleisten).
Quellsystem
Als Quellsystem werden alle Systeme bezeichnet, die Daten für das SAP Business Information Warehouse bereitstellen. Dies können sein:
- SAP Systeme,
- SAP Business Information Warehouse-Systeme,
- Flache Dateien, bei denen die Metadaten manuell gepflegt werden und die Daten über eine Dateischnittstelle an das BW übertragen werden,
Datenbankmanagementsystem, in das Daten ohne Hilfe eines externen Extraktionsprogrammes über DB Connect aus einer von SAP unterstützten Datenbank geladen werden,
Fremdsysteme, bei denen der Daten- und Metadatentransfer über Staging BAPIs erfolgt.
RemoteCube
Ein RemoteCube ist ein InfoCube, dessen Bewegungsdaten nicht im Business Information Warehouse verwaltet werden, sondern extern. Im BW wird nur die Struktur des RemoteCube definiert. Die Daten werden zum Reporting über ein BAPI aus einem anderen System gelesen.
Stammdaten
Im BW unterscheidet man drei Typen von Stammdaten:
Attribute
Attribute sind InfoObjects, die einem Merkmal logisch zu- bzw. untergeordnet sind und nicht in der Query selektiert werden können. Sie können einer Kostenstelle die Attribute Kostenstellenverantwortlicher und Telefonnummer des Kostenstellenverantwortlichen (Merkmal als Attribut) sowie Größe der Kostenstelle in Quadratmeter (Kennzahl als Attribut) zuweisen.
Texte
Sie können zu Stammdaten Textbeschreibungen anlegen oder in das BW laden. Texte werden in einer Texttabelle abgelegt.Dem Stammdatum Kostenstellenverantwortlicher ist in der Texttabelle der Name des Kostenstellenverantwortlichen zugeordnet.
Hierachie
Hierarchien bilden eine Zusammenfassung und Gliederung eines Merkmals nach individuellen Ordnungskriterien.
Startroutine
Die Startroutine wird pro Datenpaket zu Beginn der Fortschreibung ausgeführt. Sie hat als Parameter nur MONITOR, MONITOR_RECNO, DATA_PACKAGE, RECORD_ALL, SOURCE_SYSTEM und ABORT. Dabei ist DATA_PACKAGE das gesamte Datenpaket. Die Startroutine hat keinen Rückgabewert. Sie ist dazu da, Vorab-Berechnungen durchzuführen und in einer globalen Datenstruktur oder Tabelle abzulegen. Auf diese Struktur oder Tabelle kann dann in den anderen Routinen zugegriffen werden.
Sternschema
Ein InfoCube besteht aus mehreren InfoObjects und ist nach dem Sternschema aufgebaut, d.h. es gibt eine (große) Faktentabelle, die die Kennzahlen des InfoCube enthält, sowie mehrere sie umgebende (kleinere) Dimensionstabellen, in denen die Merkmale des InfoCube abgelegt sind.Im Gegensatz zum ODS-Objekt, das im Datenteil auch Merkmale enthalten kann, stehen im Datenteil der Faktentabelle eines InfoCubes ausschließlich Kennzahlen. Die Merkmale des InfoCubes stehen in den Dimensionen desselben.Faktentabelle und Dimensionen sind miteinander verknüpft über identifizierende abstrakte Nummern (Dimensions-Ids), die im Schlüsselteil der jeweiligen Datenbanktabelle stehen. Hierdurch werden die Kennzahlen des InfoCubes auf die Merkmale der Dimension bezogen. Die Merkmale legen die Granularität (den Feinheitsgrad) fest, in der die Kennzahlen im InfoCube geführt werden.In einer Dimension sollten Merkmale zusammengefasst sein, die sachlogisch zueinander gehören (Bezirk und Gebiet gehören beispielsweise zur regionalen Dimension). Durch Einhaltung dieses Designkriteriums wird erreicht, dass die Dimensionen weitgehend unabhängig zueinander sind und die Dimensionstabellen vom Datenvolumen her klein bleiben, was aus Performance-Gründen wünschenswert ist. Diese Struktur des InfoCubes ist für das Reporting optimiert.Faktentabelle und Dimensionstabellen sind jeweils relationale Datenbanktabellen.
Transaktionaler Infocube
Transaktionale InfoCubes unterscheiden sich von Basis-InfoCubes in ihrer Fähigkeit, parallele Schreibzugriffen zu unterstützen. Basis-InfoCubes sind technisch für Lesezugriffe auf Kosten der Schreibzugriffe optimiert. Transaktionale InfoCubes finden in Verbindung mit der Erfassung von Plandaten Verwendung. Auf die Daten eines solchen InfoCubes wird transaktional zugegriffen, d.h. Daten werden von mehreren Benutzern gleichzeitig in den InfoCube geschrieben. Basis-InfoCubes sind dafür nicht geeignet. Für einen reinen Lesezugriff (z.B. dem Lesen von Referenzdaten) sollten Basis-InfoCubes verwendet werden.
Transferstruktur
Struktur, in der Daten vom Quellsystem in das Business Information Warehouse übertragen werden. Sie stellt eine Auswahl der Felder einer Extraktstruktur des Quellsystems dar.
Transformationsbibliothek
In der Pflege der Übertragungsregeln einer InfoSource und in den Fortschreibungsregeln zu einem Datenziel steht Ihnen eine Transformationsbibliothek zur Verfügung, die Sie in Verbindung mit dem Formeleditor einsetzen können.
Virtueller Infocube
Oberbegriff aller InfoCubes, die keine Daten tragen. Sie stellen keine physische Datenablage dar, sondern eine virtuelle.Virtuelle InfoCubes stehen wie physische Datenablagen als InfoProvider für das Reporting zur Verfügung. Folgende Typen werden unterschieden:
SAP RemoteCube
RemoteCube
Virtueller InfoCube mit Services
UD Connect
UD Connect (Universal Data Connect) ermöglicht mit Hilfe der SAP Web AS J2EE-Konnektivität Reporting und Analyse sowohl von SAP- als auch von Nicht-SAP-Daten. Über UD Connect können sie auf praktisch alle relationalen und multidimensionalen Datenquellen zugreifen. UD Connect überträgt die Daten als flache Daten. Mulitdimensionale Daten werden bei Nutzung von UD Connect in ein flaches Format überführt.Für die Verbindung zu den Datenquellen kann UD Connect als Resource Adapter die JCA-fähigen (J2EE Connector Architecture) BI Java Connectors verwenden, die für verschiedene Treiber, Protokolle und Provider zur Verfügung stehen:BI JDBC Connector BI ODBO ConnectorBI SAP Query ConnectorBI XMLA Connector
Web Item
Web Items sind Objekte, die Daten von Data Providern beziehen und diese in einer bestimmten Weise als HTML zur Verfügung stellen. Web Items haben Attribute, wie z.B. Überschrift, Breite und Höhe, Navigationslinks erzeugen etc. Sie können die Attribute durch Parametrisierung oder durch Aufrufe von Befehlen ändern. Beispiele für Web Item sind:
- Tabelle
- Chart
- Dropdown-Box
- Radio Button
- GroupCheckboxes
Web Application Designer
Mit dem BEx Web Application Designer, der Desktop Anwendung zum Erstellen der Web Applications, können Sie HTML-Seiten erzeugen, die BW-spezifische Inhalte wie beispielsweise verschiedene Tabellen, Charts oder Karten enthalten. Diese Objekte, welche BW-Daten von einem Data Provider beziehen und diese als HTML in einer Web Application zur Verfügung stellen, werden als Web Items bezeichnet.